Kleine Bild.Geschichte: Der Blitz – Inferno am Montblanc

Damals... im November 1972

„Der Blitz – Inferno am Montblanc" von Lothar Brandler erscheint

„Der Blitz – Inferno am Montblanc“ gehört wohl zu den besten und beeindruckendsten Bergfilmen aller Zeiten. Lothar Brandler gelang es, auch wenn er durch Kürzung des Films mit dem Werk unglücklich war, die Tragödie am Frêneypfeiler überaus authentisch und realistisch zu zeichnen. Er bleibt bei den wahren Ereignissen, macht nichts dazu und lässt echte Bergsteiger agieren. Der Zuschauer kann hautnah die Anstrengung spüren, die Unbilden des Wetters fühlen und den Leidensweg emotional durchleben. Im August 1971 beginnen die Dreharbeiten, gefilmt wird teils an Originalschauplätzen, Drehort der Unwetterszenen ist die Aiguille du Midi-Südwand, manchmal gar bei echten Gewittern. Akteure sind Pierre Mazeaud, Milan Doubek, Walter Grimm, Rolf Jäger, Andy Schlick, Egon und Walter Wurm. Als Stützpunkte dienen die Cosmiqueshütte sowie eine Eishöhle am Col de Peuterey. Da die Filmarbeiten nicht ganz fertiggestellt werden können, sollen im Winter noch einige Aufnahmen entstehen, doch zu wenig Schnee durchkreuzt die Pläne. Erst im Mai ’72 kann weitergemacht werden, allerdings muss für Andy Schlick, der Walter Bonatti spielt, aber inzwischen auf Expedition ist, ein Helfer einspringen.

Es sollten eigentlich noch etwa 8–10 Drehtage folgen, als nach der Arbeit an einer zusätzlichen Szene in einer Gletscherspalte das Unglück geschieht: Die Schneebrücke oberhalb bricht zusammen und begräbt drei Männer. Trotz sofortiger Hilfsaktion kann nur einer schnell gefunden werden, Milan Doubek und Walter Grimm kommen ums Leben. Lothar Brandler belastet das Unglück schwer. Erst nach längerer Auszeit und ärztlicher Betreuung findet er wieder Kraft für neue Filmarbeiten. Tragisch: Auch Andy Schlick verliert während der Expedition sein Leben.

1973 wird „Inferno am Montblanc“ in Trient mit dem Preis der UIAA ausgezeichnet.

„Der Blitz – Inferno am Montblanc" (1972)