Duell am Abgrund - Freiluftseele

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Netflix-Doku über Dani Arnold und Ueli Steck
Oktober 2023
„Duell am Abgrund"
Netflix-Doku über Dani Arnold und Ueli Steck

Wer eine Ahnung davon bekommen will, wozu Alpinprofis in der Lage sind, wird mit der Dokumentation „Duell am Abgrund“ bestens bedient. Atemberaubende Aufnahmen von den beiden Schweizer Extrembergsteigern Ueli Steck (+ 2017) und Dani Arnold in Aktion wechseln sich mit einer Fülle von beeindruckenden Landschaftsbildern ab. Man fühlt sich mittendrin, bekommt den Mund vor Staunen kaum wieder zu.
Fotos: Archiv Heckmair-Auffermann
Dass auch eine Dokumentation einen roten Faden braucht, ist klar. Die beiden Protagonisten jedoch vor allem unter dem Aspekt der größtmöglichen Rivalität in Beziehung zu setzen, ist medial verständlich, fand aber so in der Realität niemals statt. Ein Duell hat es in diesem Sinne nicht gegeben. Allein schon deshalb nicht, weil beide Alpinisten in ihren bergsteigerischen Herausforderungen immer wieder ganz andere Akzente setzten, fernab ihrer Speedbegehungen. Überdies hat Dani Arnold einen Teil der sechs Nordwände erst durchstiegen (Grandes Jorasses, Große Zinne und Petit Dru), als Ueli Steck schon verstorben war. Dazu kommt noch, dass beide bisweilen andere Routen wählten und von daher schon ihre Aktionen nicht vergleichbar waren.
Deutlich wird dennoch, wie gleichwertig diese beiden Könner unter alpinistischen Gesichtspunkten sind, es gibt aber ebenso den Versuch, ihre unterschiedlichen Charaktere herauszuarbeiten. Wertschätzung jedenfalls wird beiden in den 90 Minuten zuteil, wenn auch ein gewisses Zerrbild entstehen könnte, dass es nur um Zahlen, ja beinahe um Rekordsucht ging.

Für Dani Arnold ist es schade, dass zum Beispiel seine Speeddurchsteigung der Dru-Nordwand noch nicht einmal erwähnt wurde, stellte sie doch womöglich von den sechs Nordwänden für ihn die größte Herausforderung dar. Und wer nah dran ist, der weiß, dass Dani Arnolds Haltung gegenüber den Rekorden, die er in diesen Wänden aufstellte, vergleichbar ist mit der von Anderl Heckmair zur Erstbegehung der Eiger-Nordwand, von der Heckmair sagte, dass es ganz bestimmt nicht das größte Erlebnis in seinem Leben war!

Der Trailer zum Film
Solo durch die großen Nordwände der Alpen

Klappentext:
Die sechs großen Nordwände der Alpen – in ihnen wurde alpine Geschichte geschrieben. Sie sind die bedeutendsten Bühnen des klassischen Abenteueralpinismus: die gewaltigen Wände von Eiger, Matterhorn und Grandes Jorasses, Piz Badile, Aiguille du Dru und Großer Zinne! Voller Sternstunden, aber auch voller Dramen und Tragödien. Wer sie durchstiegen hat, darf sich kompletter Bergsteiger nennen, einer, der alle Spielarten beherrscht: extremes Felsklettern, Gehen im Steileis, wie auch das Bergsteigen im heiklen kombinierten Gelände. Topfit und voller Nervenstärke. Bereit, sich einer Gefahr auszusetzen, mit dem Ziel, die Risiken klein zu halten und zu überleben. Der Lohn sind unbeschreibliche Erfahrungen mit sich und der Natur, da draußen, wo das Hochgebirge am wildesten ist!

Die Autoren gehen auf Spurensuche, von den Pioniertagen der Erstdurchsteigung bis zur Gegenwart. Dabei lernt der Leser die starken Charaktere kennen, die im Laufe der Generationen ihre Fähigkeiten und ihren Stil in diesen einzigartigen Wänden dokumentierten. Er begreift, was in den atemberaubenden Wandfluchten gespielt wird und kann die einzigartige Faszination nachfühlen, die von ihnen ausgeht.

Ein spannender Lesestoff, umfangreich bebildert und hochaktuell durch Dani Arnold, den Schweizer Extremalpinisten, der alle sechs großen Nordwände im Alleingang und in Rekordzeiten durchstieg und hautnah darüber zu berichten weiß: Sechs Nordwände in 9 Stunden 39 Minuten!

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